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EPILEPSIE LEBEN - EPILEPSIE VERSTEHEN
Erfahrungen von Betroffenen, prakt. Informationen, medizinisches Wissen

Hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie e.V. [2010]
vergriffen [mehr]

Leben mit Epilepsie
akzeptieren, dass es dazugehört
inkl. Teil 1

eine filmische Dokumentation über die Herausforderungen des Lebens mit Epilepsie [2006]
€ 14,00 - [mehr]

ANFALLSALTER – ALTERSANFALL
Epilepsien im höheren Lebensalter
Erfahrungen von Patienten

Gespräche von Menschen mit ganz unterschiedlichen Epilepsien im Alter von 62 bis 82 Jahren. [2007]
€ 18,00 - [mehr]
Konzeption des Films
In der Recherchephase zum Film trafen wir viele Frauen zwischen 37 und 70 Jahren und führten mit ihnen Gespräche. Dabei stießen wir schon recht früh auf ein Problem: zum Thema gibt es viele medizinische Fakten zu vermitteln, die für die betroffenen Frauen wichtig sein können. Frauen, die sich „in der Mitte des Lebens“ befinden, haben aber nicht nur „Symptome.“ Sie bringen eine Geschichte mit in diese Mitte. Und bei Frauen mit Epilepsie ist diese Geschichte oft noch mit einer umfangreichen Krankengeschichte verbunden.
Also haben wir uns entschieden, aus den vielen Frauen, fünf "Kunstfrauen" zu schaffen. Diese Frauen sind in ihrer Biografie frei erfunden, tragen aber doch den Extrakt der vielen „echten“ Frauen aus den Vorgesprächen und aus dem Film in sich. Und, um ganz klar zu machen, dass es sich hier nicht um den authentischen „Nachbau“ handelt, werden alle fünf Rollen von nur einer Schauspielerin gespielt. Natürlich kann man sehen, dass sie in einigen Szenen älter geschminkt ist. Das ist beabsichtigt. Die Spielszenen sind jeweils in nur einer Einstellung gedreht, um ihnen einen weiteren „Kunstcharakter“ zu geben. Sie erinnern eher an Monologe auf dem Theater, denn an den illusionistischen Eindruck, den Spielfilm oft zu hinterlassen vermag. Die immer wiederkehrende S-Bahn bringt die Frauen symbolisch durch die „Mitte des Lebens.“ Dabei besitzt sie ihren eigenen Fahrplan und ihr eigenes Tempo. Angetrieben von einer melancholischen und mitunter rastlosen Musik verbindet sie die Spielszenen mit den Interviews.
Bei der Charakterisierung der fünf Frauen haben wir den Tenor auf jene Punkte gelegt, die besonders deutlich in den Vorgesprächen hervortraten und diese mit den Themen, die auch in den Interviews zur Sprache kommen, verbunden. Viele Fragen gehen Frauen dieser Altersgruppe ohnehin an. So macht sich vielleicht so manches an der Epilepsie fest, was eigentlich nur sekundär mit ihr zu tun hat. Es gibt aber auch Probleme, die tatsächlich durch die Epilepsie entstanden sind, in der Familie, im Beruf, in der Freizeit. Da gilt es, genau zu sondieren, was welchen Ursprungs ist, um diese Probleme lösen zu können und gut durch die "Mitte des Lebens" zu kommen.
So sollen die Spielszenen zum Nachdenken anregen, auch über Dinge, die vielleicht der einen oder anderen noch gar nicht aufgefallen waren. Und dabei halten sie mitunter einen Spiegel vor, der auch mal bitterböse grinsen kann. Die Mischung aus authentischen Beiträgen der Frauen und fiktiven Szenen machen den Film zu einem mehrschichtigen und – so hoffen wir – ansprechenden "Doku-Drama".
Auf die Vermittlung medizinischer Fakten durch den "Arzt im Bild" oder Diagramme haben wir verzichtet und diese – so gut es ging – in die Geschichte der Frauen eingebettet. Das erfordert vielleicht ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, wir hoffen aber auch, dass dies für den Betrachter der schönere, filmischere Weg ist. Und im Zweifel sollte immer der Arzt des Vertrauens gefragt werden!